lohnen. Ms. Chou irritierte ihn zunehmend, und irgendwann einmal, bald schon, würde er in dieser Sache etwas unternehmen müssen.
Aufmerksam starrte er in die Finsternis, dorthin, wo der Radius der Sicherheitslampen endete und suchte nach einem Kamerateam. Erst als er völlig sicher sein konnte, daß niemand ihm zusah, trat er aus der Tür.
Je näher Swanson dem hellerleuchteten Gästehaus kam, desto unsicherer fühlte er sich. Als er dann um eine Ecke bog und vor sich eine geöffnete Tür erblickte, wußte er genau, daß irgend etwas nicht stimmen konnte. „Jede einzelne Lampe an!" murmelte er erbost und trat ins Haus. „Machen sich diese Leute eigentlich nicht klar, daß Strom Geld kostet?"
Das Häuschen war leer. Sowohl der Spender als auch Sullivan, den Dr. Mui als Aufsicht bei ihm zu lassen versprochen hatte, waren fort. Swanson runzelte die Stirn, als er die Fesseln am Bett sah und versuchte zu rekonstruieren, was geschehen sein mochte. Vielleicht waren die Leute im BMW Kollegen des Spenders gewesen, nicht Dr. Muis Kollegen. Vielleicht stammte dieser Spender auch gar nicht von der Straße, sondern war einer dieser einstmals so erfolgreichen Jungunternehmer, die in der jüngsten Krise so tief gestürzt waren. Einer, der unbedingt Geld brauchte, ganz gleich, aus welcher Quelle, um seinen Lebensstil aufrechterhalten zu können.
Das erklärte auch, warum Dr. Mui meinte, ihn nicht in der Klinik unterbringen zu können.
Vielleicht hatte der Mann in letzter Minute seine Meinung geändert, und seine Freunde waren gekommen, um ihn abzuholen.
Wo jedoch war der Pfleger?
Noch wichtiger: Was sollte er nur dem Kunden sagen, der um 14:17 Uhr mit dem Flugzeug aus Dallas eintreffen würde?
Die Lippen zu einem dünnen, wütenden Strich zusammengepreßt machte sich Swanson auf den Weg zurück zum Haupthaus, nachdem er in der Gästewohnung sorgfältig alle Lichter ausgeschaltet und die Tür geschlossen und verriegelt hatte. Er hatte das Durcheinander in den Rhododendren auf dem Hinweg übersehen, aber auf dem Rückweg stolperte er über einen abgebrochenen Zweig, wäre fast gestürzt und sah endlich, was geschehen war.
Auch wenn sich ununterbrochen Wolkenfetzen vor den Mond schoben, reichte das Licht, um Swanson zu zeigen, daß offenbar ein ziemlich großes Tier durch sein teures Unterholz getrampelt war. Es hatte in der Nachbarschaft schon vorher wiederholt Probleme mit Berglöwen gegeben, die Haustiere gerissen hatten, aber Swanson war bisher in dem Glauben gewesen, diese großen Katzen hinterließen auf ihren Reisen weniger auffällige Spuren. Für die Zerstörung, die hier auf seinem Privatbesitz angerichtet worden war, konnte sich seiner Erfahrung nach nur ein Mensch verantwortlich zeichnen.
Wenn nicht der Pfleger verschwunden gewesen wäre, wäre Swanson jetzt zum Haus zurückgegangen und hätte die Polizei verständigt. So, wie die Dinge insgesamt lagen, trat er vom Pfad hinein ins Unterholz.
Die Spur ließ sich auch im Dunkeln unschwer verfolgen. Kleinere Pflanzen waren zertrampelt, größere verbogen und ihre Äste geknickt. Dann verschwand der Mond hinter einer Wolke.
Langsam und vorsichtig suchte sich Swanson seinen Weg den Abhang hinunter und auf die Lichtung, die in der Stützmauer endete. Er fluchte leise, als er mit der glatten Ledersohle seiner Abendschuhe im feuchten Gras ausrutschte und auf ein Knie fiel. Er stützte sich auf etwas, was er für einen Baumstamm gehalten hatte und spürte plötzlich Stoff unter seinen Fingern.
Woraufhin der Mond wieder hinter der Wolke hervortrat.
„Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott!"
„Was machen wir jetzt?"
Celluci sog geräuschvoll die Luft durch die Zähne, während er sich ganz langsam auf das Bett sinken ließ. Er war aus eigener Kraft vom Auto zum Fahrstuhl und vom Fahrstuhl in die Wohnung gelangt - zumindest zum größten Teil. „Nun überlegen wir uns genau, wie wir die Sache an die Polizei übergeben können, ohne euch beide da mit reinzuziehen."
„Das haben wir bereits versucht", knurrte Vicki und griff hinter sich in den Erste-Hilfe-Kasten, den Henry aus seiner eigenen Wohnung besorgt hatte. „Es hat nicht hingehauen."
„Also versuchen wir es noch einmal. In Ronald Swansons Garten liegt eine Leiche ...", über die wir nicht reden werden, ergänzte sein Tonfall, „... und wo sie schon mal da liegt, kann sie uns genausogut auch etwas nützen."
Vicki fing an, eine elastische Binde um das Handgelenk des Detective zu schlingen, der sanfte Rhythmus ihrer Bewegungen ein krasser Gegensatz zu der scharfen Wut, die aus ihrer Stimme klang. „Swanson ist reich